Obhut - Wo wohnt der Frieden
"Wiegenlieder sind vielleicht die demütigsten und menschlichsten Lieder, die wir haben. Sie zeigen die Fragilität derer, die singen, erzählen von ihren Freuden, ihren Ängsten und Wünschen. Wie wäre es nur, wenn die Lieder der verschiedenen Nationen keine (Lobes-) Hymnen, sondern Wiegenlieder wären? Ich bin mir sicher, wir würden dann in einer anderen, einer besseren Welt leben.“ (A. P. 22)
Wiegenlieder beschreiben einen geschützten Raum zwischen Tag und Nacht und verkörpern innere Obhut für das Kind und auch den Erwachsenen. Das Projekt verwendet im Zentrum jiddische/hebräische (Wiegen-) Lieder als Symbol für Flucht und Vertreibung und versucht, den bedrohten Schutzraum zu fassen, den Menschen sich geben (müssen). Doch Vertreibung durch Krieg oder wirtschaftliches Elend ist historischer Bestandteil aller Kulturen weltweit. Daher öffnet das Programm seine Perspektive auch (kultur-) geschichtlich, interreligiös und international. Wiegenlieder existieren in allen Kulturen. Viele dieser Lieder sind über Generationen weitergegeben worden und haben eine tief verwurzelte emotionale Bedeutung. In unserem Konzert werden die jiddischen Wiegenlieder und Gebete ergänzt durch ukrainische, syrische, katalanische überlieferte und komponierte Wiegenlieder von Schubert, Milhaud, Eisler, Boyarska, Pärt u.a..